13 März 2025

Bevölkerungsentwicklung: Wie viele Wohnungen braucht Überlingen tatsächlich noch?


In der Stadt, im Gemeinderat und in den Parteien wird heftig diskutiert: Wie viele Wohnungen benötigt Überlingen tatsächlich noch? Wir als Bürgerinitiative zum Erhalt des Landschaftsparks St. Leonhard sagen: Der Bedarf ist spätestens mit Fertigstellung der Baugebiete Südlich Härlen und Kramer Areal mehr als gedeckt. Mehr als genug gibt es im Bereich "Luxuswohnungen" und Zweitwohnungen, die von Bauträgern mit dem Ziel einer hochpreisigen Vermarktung erstellt werden. Eher knapp sind die sogenannten "bezahlbaren Wohnungen". Hier ist die Stadt Überlingen gefragt, Abhilfe zu schaffen.

Schauen wir uns die Zahlen an, die vom Statistischen Landesamt und aus Informationen der Sitzung des Überlinger Gemeinderats am 19.2.2025 stammen.

Bevölkerungsentwicklung Überlingen
2013: 22.438 Einwohner
2024: 23.488 Einwohner  (Plus 1050 Einwohner)

Wohnungen Überlingen (stat. Landesamt)
2013: 11.866 Wohnungen
2023: 13.115 Wohnungen (Plus 1294 Wohnungen)

Demnach sind in 10 Jahren für 1050 zusätzliche Einwohner 1294 neue Wohnungen entstanden. 

Durchschnittliche Belegung je Wohnung in Überlingen
2013: 1,9 Personen/Wohnung
2023: 1,8 Personen/Wohnung

Zahl der angemeldeten Zweitwohnungen in Überlingen
2013: 607 Wohnungen
2024: 708 Wohnungen (Plus 101 Zweitwohnungen)

Von 2013 bis 2023 wurden 1294 neue Wohnungen erstellt, davon 101 Zweitwohnungen.
Den zusätzlichen 1050 neuen Einwohnern stehen also 1192 neue Wohnungen gegenüber. Deutlich mehr als der Bedarf, theoretisch sind also für jeden neuen Einwohner 1,14 neue Wohnungen entstanden.

Wie viele Wohnungen kommen gesichert noch dazu?
Südlich Härlen: 216 Wohneinheiten (Info Homepage Stadt Überlingen), "bezahlbar"
Kramer Areal städtischer Anteil an der Nußdorfer Straße: 150 Wohneinheiten "bezahlbar"
Kramer Areal privater Anteil: Etwa 500 Wohneinheiten, vermutlich größtenteils hochpreisig
Diverse private Bauträger: Viele Wohneinheiten hochpreisig (Langgasse und andere)

Somit entstehen kurz- und mittelfristig mindestens 766 Wohnungen, davon viele "bezahlbar" . Auf der "Warteliste" bei der Stadt Überlingen stehen laut Aussage der Verwaltung 112 Personen als wohnungssuchend. Gleichzeitig stehen viele Wohnungen in städtischem oder spitälischem Besitz wegen Sanierungsrückstau leer. Zudem gibt es viele Wohnungen, in privatem Besitz, die aus verschiedensten Gründen nicht vermietet werden.

Wo sind wie viele Wohnungen theoretisch (aktuell noch ungeplant) möglich?
Areal Zimmerwiese (statt gescheitertem Hotelprojekt): 30-40 Wohneinheiten "bezahlbar"
Areal Bauhof Obertorstraße nach Verlegung Bauhof: 30-50 Wohneinheiten "bezahlbar"
Areal Breitlestraße nach Verlegung Stadtgärtnerei: 30-50 Wohneinheiten "bezahlbar"
Areal Volksbank Lippertsreuter Straße: 30 Wohneinheiten möglicherweise "bezahlbar"

Somit könnten mindestens weitere 120 zusätzliche bezahlbare Wohnungen entstehen

Was heißt das für die höchst umstrittene Planung im Landschaftspark St. Leonhard?
Die geplanten Wohnungen im Landschaftspark sind nicht notwendig. Zumal sie aufgrund des hohen Bodenwertes und der erwartbaren hohen Baukosten nicht als "bezahlbarer Wohnraum" realisierbar sind. Dort kann überwiegend nur hochpreisiges Bauen erwartet werden. Es kann aber nicht Wunsch der Überlinger Bürgerinnen und Bürger sein, dass ein Naherholungsgebiet für exklusives Bauen zerstört wird. Für den Schweizer Investor, dem mit einem nichtöffentlichen geheimen Vorvertrag eine Fläche von etwa 3300qm im Tausch gegen das Deisendorfer "Löwen" Areal zugesagt wurde, wird sich eine andere Lösung finden lassen. Wenn man es nur will.

16 Januar 2025

Auf ein gutes neues Jahr!

Ein neues Jahr, mit frischer Energie!

Wir starten mit frischem Schwung ins neue Jahr - mit einer gedruckten, 12-seitigen Broschüre. Sämtliche aktuelle Informationen sind hier kompakt zusammengefasst. Wir werden in unseren Anstrengungen zum Erhalt des ganzen Landschaftspark St. Leonhard nicht nachlassen.

  • Sie sind interessiert und haben noch keine Broschüre?
  • Sind Sie interessiert, bei uns aktiv mitzuarbeiten?
  • Würden Sie diese Broschüre gerne in Ihrer Nachbarschasft verteilen?
  • Möchten Sie uns mit einer Spende unterstützen?

Dann melden Sie sich bitte unter info@landschaftspark-st-leonhard.de


Wir sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen und werden hier und in den Medien aktuell berichten.


15 Dezember 2024

Ausblick, Erwartung, Hoffnung

Winter auf der St. Leonhardwiese
Ehe sich das Jahr zu Ende neigt, möchten wir uns bei Ihnen herzlich bedanken - wir fühlen uns durch Ihre Unterstützung getragen und Sie geben uns die Kraft, um alles zu unternehmen, damit der Landschaftspark St. Leonhard erhalten bleibt.


Es wird nach der Bürgermeisterwahl sicherlich nicht leichter. Herr Zeitler äußerte sich bereits während des Wahlkampfs dahingehend, dass er die Bebauung unseres Landschaftspark St. Leonhard „zielorientiert“ weiterverfolgen möchte. Also geht auch unser Widerstand weiter …

Wir haben eine kleine Broschüre mit allen wichtigen Fakten rund um den Landschaftspark St. Leonhard entwickelt. Diese Broschüre werden wir ab Januar in der Stadt verteilen. Es wäre toll, wenn Sie uns hierbei helfen könnten. Bitte melden Sie sich via E-Mail, wenn wir Ihnen Broschüren zur Verfügung stellen dürfen.

Noch ein Hinweis: wir haben ab sofort eine neue Kontoverbindung bei der Volksbank Überlingen eingerichtet (Landschaftspark St. Leonhard, DE87690618000000111538). Wir freuen uns über jede kleine finanzielle Unterstützung!

Vielleicht können Sie die ruhige Zeit zwischen den Feiertagen für einen Spaziergang oder – so Frau Holle will – eine kleine Schlittenfahrt im Landschaftspark St. Leonhard nutzen?

Eine schöne Weihnacht Ihnen allen und bis im neuen Jahr

Ihre Bürgerinitiative Landschaftspark St. Leonhard

26 November 2024

Klare unterschiedliche Positionen: Die OB Kandidaten zur Bebauung Landschaftspark St. Leonhard

Anläßlich der SÜDKURIER Podiumsdiskussion am 21.11.2024 mit den zwei verbliebenen OB Kandidaten Martin Hahn und Jan Zeitler  kam auch das Thema "Bebauung des Landschaftsparks St. Leonhard (genannt "Rauenstein Ost") zur Sprache. Hier die wichtigsten Aussagen.


Äußerungen Herr Zeitler
Herr Zeitler erklärte, mit dem geplanten Bebauungsplan „Rauenstein Ost“, (also unseren Landschaftspark St. Leonhard) solle nur an der Rauensteinstraße entlang bebaut werden ("Randbebauung"), der ehemalige Reitplatz sei nicht vorgesehen. 

Dazu stellen wir fest: War diese Aussage ein Griff in die Trickkiste oder wie kann man so etwas guten Gewissens behaupten, wenn dieser Entwurf - siehe unten - in der Schublade liegt? Mit 16 hochgeschossigen Gebäuden, Tiefgaragen und Erschließungsstraße Richtung Birkle Wiese. (Die Diskussion und Beschlussfassung dazu wurde am 13.11.24 kurzfristig von der Tagesordnung der GR Sitzung genommen)

Äußerungen Herr Hahn
Er erkannte, dass diese geplante Bebauung nicht nur viele Anwohner, sondern die ganze Stadt bewegt, einschließlich unserer Teilorte. Er versprach, auch für die Deisendorfer (Tauschgeschäft Investor) eine gute Lösung zu eruieren. Seine klare Position:
„Ich bin da raus – das Vorhaben ist schlicht vergebene Liebesmüh!“  

Wir als Team der Bürgerinitiative arbeiten mit unserem ganzen Einsatz intensiv für den Erhalt unseres Landschaftsparkes. Bitte geben Sie unserem Park Ihre Stimme – wählen Sie den Kandidaten, mit dem wir sprechen und unsere Visionen diskutieren können. 

Unsere Visionen sind, gemeinsam mit den Vereinen (Nabu, BUND, Verschönerungsverein, Zero und andere), mit der Sielmann-Stiftung, dem Grünflächenamt, Landschaftsarchitekten aus unserer Stadt, mit Ihnen als engagierte Bürger und Bürgerinnen, und unserem Stadtoberhaupt einen runden Tisch zu bilden – unser Landschaftspark St. Leonhard verdient es, erhalten zu bleiben. Für uns alle.



22 November 2024

Investorendeals im Landschaftspark

Der möglicherweise eigentliche Hintergrund der Bauabsichten im Landschaftspark St. Leonhard (genannt "Rauenstein Ost): Die Stadtspitze möchte (oder muss?) das vertraglich bereits vereinbarte Tauschgeschäft mit einem Schweizer Investor realisieren.

Die Stadt Überlingen möchte das Grundstück des ehemaligen Gasthof Löwen in Deisendorf erwerben, um dort ein Dorfgemeinschaftshaus zu realisieren. Die Fläche ist im Eigentum eines Schweizer Investors. Deshalb schlug man dem Investor den "Deal" vor, das Grundstück in Deisendorf gegen einen Teil des Landschaftsparks zu tauschen, was dann auch vertraglich festgelegt wurde. Der Vertrag ist wirksam, sobald für diese Fläche des Landschaftsparks St. Leonhard eine Bebaubarkeit im vertraglich vereinbarten Umfang von etwa 3000qm vorliegt. Dazu muss man wissen, dass der abgeschlossene Vertrag noch immer nichtöffentlich ist. Was aber durchsickerte: Der Investor muss einen Wertausgleich in Millionenhöhe bezahlen, weil die Fäche im Landschaftspark mit See- und Bergsicht deutlich wertvoller ist, als die Fläche in Deisendorf. Damit sich der ganze Deal auch wirklich lohnt, hat man den geplanten Bebauungsplan deutlich erweitert: Zunächst waren fast 20.000qm geplant. Davon ist man nach den massiven Protesten etwas abgerückt, aber noch immer sind 16 mehrgeschossige Großgebäude im Bereich des Biotops und der Kleingärten geplant.

Auf den "Deal" mit dem Landschaftspark kam man in der Verwaltung erst, nachdem die Bamberger Bürger und der Ortschaftsrat  ein zunächst geplantes Tauschgeschäft gegen Flächen im zukünftigen Bamberger Baugebiet "Bergle"strikt ablehnten.

Wer steckt hinter dem Schweizer Investor?

Der erste Käufer des Löwenareals in Deisendorf war die BG Business Group aus der Schweiz. Diese ist inzwischen insolvent, nachdem die BG Business Group rund 44 Immobilien in Süddeutschland in zentralen Lagen gekauft, aber nie bebaut hatte. Kaufinteressenten wurden geschädigt, die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt derzeit wegen Betrug und Veruntreuung.

Ein Gläubiger der BG Business Group, der Unternehmer Dürr mit seinem Unternehmen Interagenda AG aus der Schweiz, hat als Darlehensgeber die Verfügungsgewalt über das Löwenareal in Deisendorf. Die Interagenda AG ist offensichtlich ein Ein-Mann-Betrieb. Geschäftssitz ist das Privathaus des Investors. Laut unserer Recherche gibt es derzeit ein einziges Projekt der Interagenda AG im badischen Müllheim. Wir haben die Baustelle besichtigt – Bauzaun, Toilettenhäuschen und Briefkasten „Dürr“ sind anzutreffen. Im Gemeinderat Müllheim gibt es Bedenken, ob und vor allem wann dort etwas entstehen wird. Sollte es dem Bauherrn der Interagenda AG nicht gelingen, die vorherrschenden, schwierigen Baubedingungen (Bachlauf, wassertragender Hang etc) zu stemmen, ist damit zu rechnen, dass eine brachliegende Baustelle den Landschaftspark St. Leonhard ziert – wie in Müllheim.



Welche alternative Flächen gibt es in Überlingen zum Ausgleich für das Tauschgeschäft ?

Zum Beispiel die Zimmerwiese. Dieses Gelände ist stadtnah und zentral, hier könnte eine große Fläche bebaut werden – auch unter dem Aspekt bezahlbarem Wohnraum.

Gleiches gilt für den jetzigen Bau- und Wertstoffhof in der Stadtmitte. Der Bauhof könnte an den Stadtrand umgesiedelt werden. Einen großen Wertstoffhof gibt es bereits in der Füllenwaid. Eine Zusammenlegung wäre unseres Erachtens problemlos. Auch wäre zu prüfen, ob die Stadtgärtnerei aus der Breitlestraße verlegt werden könnte.

14 November 2024

Aufgeschoben ist leider nicht aufgehoben

Zu allererst: vielen Dank an alle Unterstützer - für die unzähligen Anrufe, Mails, Textnachrichten, Spenden, ihre Zeit, ihr Kommen und ihre Bereitschaft, uns jederzeit zu unterstützen – wir haben alle das Gleiche Ziel: der Landschaftspark St. Leonhard muss komplett erhalten bleiben!


Wir sind eine starke Gemeinschaft – das hat nun auch die Stadtverwaltung erkannt.

So hat der Gemeinderat am 13.11.2024 vorerst nicht über die Aufstellung eines Bebauungsplans auf unserem Landschaftsparks St. Leonhard (von der Stadt Rauenstein Ost genannt) abgestimmt – Herr OB Zeitler hat den Tagesordnungspunkt von der Agenda genommen.

Wir vermuten einen Zusammenhang mit der bevorstehenden OB-Stichwahl – unser Thema ist zu sensibel, es könnte Wähler für den Gegenkandidaten beeinflussen.

Bitte gehen Sie zur Wahl, jede Stimme zählt. Wir brauchen dringend eine städtische Verwaltungsspitze, mit der wir ins Gespräch kommen können!

Wir werden weiter aufpassen, dranbleiben und Sie hier regelmäßig informieren!

12 November 2024

WICHTIGE Info: Aufstellungsbeschluss Bebauungsplan Landschaftspark St. Leonhard

 Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

der Bauausschuss hat gestern beschlossen, den Tagungsordnungspunkt Rauenstein Ost (gemeint ist unser Landschaftsspark St Leonhard) zu vertagen. Es wurde nicht darüber beraten.

Das ist sehr ungewöhnlich.

Stand heute 8 Uhr ist der Tagesordnungspunkt noch auf der Agenda der Gemeinderatssitzung am 13.11.24 ab 17 Uhr im Pfarrhaussaal.

Es ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass Herr Oberbürgermeister Zeitler den TOP 9 „Rauenstein-Ost“ morgen ebenso von der Tagesordnung nehmen wird. Dies müsste dann gleich zu Beginn der Sitzung um 17 Uhr passieren.

Heisst: Wir wissen nicht, ob der Gemeinderat morgen über die Aufstellung eines Bebauungsplans in unserem Landschaftspark St Leonhard entscheiden wird.

Dies zu Ihrer Information. Sollten wir bereits heute im Laufe des Tages erfahren, dass der Tagungspunkt Rauenstein Ost nicht im Gemeinderat behandelt wird, informieren wir Sie hier kurzfristig.

05 November 2024

Ein dringender Appell an OB und Gemeinderat: Verschieben Sie den geplanten Aufstellungsbeschluss!

Wie schon in einer Wahlveranstaltung durch den amtierenden Oberbürgermeister angekündigt, ist es nun klar: 
Die Schicksalsstunde unseres Landschaftsparks St. Leonhard steht unmittelbar bevor.
Immer noch 16 mehrstöckige Gebäude im Biotop

Dem noch amtierenden Oberbürgermeister ist es offensichtlich wichtig, die Entscheidung noch in seiner jetzigen Amtszeit durchzuziehen. Hat er die -berechtigte! - Sorge, dass ein eventueller Nachfolger im Amt sein Herzensanliegen noch kippen könnte? Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Rauenstein Ost" (das ist der Landschaftspark St. Leonhard) , soll nach seinem Willen bereits in der kommenden Woche zunächst im Bauausschuss und dann am Mittwoch im Gemeinderat beschlossen werden.
 
Einmal zum Baugebiet erklärt, bedeutet es, dass unser Landschaftspark St. Leonhard unwiderbringlich  verloren ist.
 
Dagegen haben hunderte Überlingerinnen und Überlinger bereits erfolglos protestiert. Die Stadtverwaltung schlägt nun im neuen Aufstellungsbeschluss eine sogenannte "kleine Lösung" vor: Aber auch diese bedeutet noch immer, dass ein großer Bereich des Landschaftsparks mit vielstöckigen Gebäuden zubetoniert wird. Ohne Rücksicht auf das Biotop, auf Fauna und Flora, die dieses Gebiet für alle Bürger so wertvoll machen. Von dem dann zerstörten Naherholungsgebiet der Überlingerinnen und Überlinger und der Frischluftschneise, die das ganze Stadtgebiet mit frischer Luft versorgt, ganz zu schweigen.

Ist es demokratisch verantwortbar, dass eine in der Bürgerschaft so umstrittene und bekämpfte Planung von OB Zeitler noch schnell durchgezogen wird? Selbst die Bebauung der bisher "verschonten" Birkle Wiese soll vermutlich nun nicht mehr ausgeschlossen sein.

Die vorliegenden Umweltgutachten, die massiven Einsprüche von BUND, NABU und Deutscher Umwelthilfe bleiben unberücksichtigt.

Kommen Sie am 13.11. um 17 Uhr in die Gemeinderatssitzung im katholischen Pfarrsaal, zeigen Sie Präsenz für den Erhalt des ganzen Landschaftsparks! Bitten Sie Ihre Stadträtin und Ihren Stadtrat, die Entscheidung zu vertagen, sie gegebenenfalls einem neu gewählten Oberbürgermeister zu überlassen.

Im Ratsinformationssystem der Stadt Überlingen können Sie die Sitzungsunterlagen bereits einsehen.

09 Oktober 2024

Landschaftspark St. Leonhard ist wertvoller Lebensraum für viele geschützte Tierarte


Ein der Stadt Überlingen vorliegendes artenschutzrechtliches Gutachten zum räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans "Rauenstein Ost"  belegt, was für Spaziergänger, Anwohner und Naturfreunde ohnehin seit jeher offensichtlich ist: Die Kleingartenfläche und das Wäldchen auf dem Investorengrundstück im Bereich Rauenstein Ost beherbergen zahlreiche und zum Teil streng geschützte Vögel, Reptilien, Insekten sowie Säugetiere. Die geplante Bebauung steht daher in deutlichem Widerspruch zu § 44 Bundesnaturschutzgesetz. Ein Wegfall des wertvollen Habitats wäre allerdings nicht nur ein erheblicher Verlust für die hiesige Fauna und Flora, sondern würde zudem aufwändige und kostenintensive Ausgleichs- bzw. Umsiedlungsmaßnahmen nach sich ziehen.

Hinsichtlich der gefiederten Bewohner des betreffenden Gebietes wurden im Jahr 2023 insgesamt 44 Vogelarten erfasst. Unter diesen befinden sich unter anderem streng geschützte Spezies wie Neuntöter, Goldammer, Grauschnäpper, Klappergrasmücke, Türkentaube, Grünspecht und Turmfalke. Mindestens 30 Arten brüten in den vielfältigen Gehölzbeständen. Auf der Jagd bzw. Nahrungssuche sind im Plangebiet auch Mäusebussarde, Rot- und Schwarzmilane, Sperber, Weißstörche, Rauchschwalben, Mauersegler, Mehlschwalben, Haussperlinge, Graureiher und Stare unterwegs.
Darüber hinaus lebt im Landschaftspark St. Leonhard flächendeckend und in großer Zahl die streng geschützte Zauneidechse. Zudem finden sich hier noch viele weitere Tiere wie Falter, Heuschrecken und Amphibien sowie Igel und die Käferarten Balkenschröter, Rosenkäfer oder Moschusbock, die allesamt unter besonderem naturrechtlichem Schutz stehen.
Unterm Strich bleibt somit festzuhalten, dass die große Kleingartenfläche sowie das westliche Wäldchen im Gebiet Rauenstein Ost wertvollen Lebensraum für einen artenschutzrechtlich überaus relevanten Tierbestand bietet, so unter anderem für die schätzungsweise rund 80 Tiere umfassende reproduktionsfähige Zauneidechsen-Population. Bei einer Bebauung dieses Habitats wären daher umfangreiche Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen erforderlich, die beispielsweise allein bei der Zauneidechse mit voraussichtlich etwa 4.000 Euro pro Tier zu Buche schlagen würden. Abgesehen davon dürfte es nicht einfach sein, in Überlingen adäquate alternative Flächen zu finden.
Traurigerweise kommt hinzu, dass Umsiedlungen für die Tiere tödlich enden können (Beispiel Stuttgart 21).
Am schwersten wiegt jedoch am Ende die Tatsache, dass bei einer Genehmigung des Bebauungsplanes durch den Gemeinderat ein für Mensch und Tier bedeutsames Stück natürlicher Lebensqualität in Überlingen wohl unwiderruflich verlorengehen wird.


Bürgerinitiave zur Rettung des Landschaftspark St. Leonhard gegründet

Seit mehreren Jahren gibt es Bestrebungen der Verwaltungsspitze und von Mehrheiten im Überlinger Gemeinderat, große Teile des Landschaftspar...