Schauen wir uns die Zahlen an, die vom Statistischen Landesamt und aus Informationen der Sitzung des Überlinger Gemeinderats am 19.2.2025 stammen.
Bevölkerungsentwicklung Überlingen
2013: 22.438 Einwohner
2024: 23.488 Einwohner (Plus 1050 Einwohner)
Wohnungen Überlingen (stat. Landesamt)
2013: 11.866 Wohnungen
2023: 13.115 Wohnungen (Plus 1294 Wohnungen)
Demnach sind in 10 Jahren für 1050 zusätzliche Einwohner 1294 neue Wohnungen entstanden.
Durchschnittliche Belegung je Wohnung in Überlingen
2013: 1,9 Personen/Wohnung
2023: 1,8 Personen/Wohnung
Zahl der angemeldeten Zweitwohnungen in Überlingen
2013: 607 Wohnungen
2024: 708 Wohnungen (Plus 101 Zweitwohnungen)
Von 2013 bis 2023 wurden 1294 neue Wohnungen erstellt, davon 101 Zweitwohnungen.
Den zusätzlichen 1050 neuen Einwohnern stehen also 1192 neue Wohnungen gegenüber. Deutlich mehr als der Bedarf, theoretisch sind also für jeden neuen Einwohner 1,14 neue Wohnungen entstanden.
Wie viele Wohnungen kommen gesichert noch dazu?
Südlich Härlen: 216 Wohneinheiten (Info Homepage Stadt Überlingen), "bezahlbar"
Kramer Areal städtischer Anteil an der Nußdorfer Straße: 150 Wohneinheiten "bezahlbar"
Kramer Areal privater Anteil: Etwa 500 Wohneinheiten, vermutlich größtenteils hochpreisig
Diverse private Bauträger: Viele Wohneinheiten hochpreisig (Langgasse und andere)
Somit entstehen kurz- und mittelfristig mindestens 766 Wohnungen, davon viele "bezahlbar" . Auf der "Warteliste" bei der Stadt Überlingen stehen laut Aussage der Verwaltung 112 Personen als wohnungssuchend. Gleichzeitig stehen viele Wohnungen in städtischem oder spitälischem Besitz wegen Sanierungsrückstau leer. Zudem gibt es viele Wohnungen, in privatem Besitz, die aus verschiedensten Gründen nicht vermietet werden.
Wo sind wie viele Wohnungen theoretisch (aktuell noch ungeplant) möglich?
Areal Zimmerwiese (statt gescheitertem Hotelprojekt): 30-40 Wohneinheiten "bezahlbar"
Areal Bauhof Obertorstraße nach Verlegung Bauhof: 30-50 Wohneinheiten "bezahlbar"
Areal Breitlestraße nach Verlegung Stadtgärtnerei: 30-50 Wohneinheiten "bezahlbar"
Areal Volksbank Lippertsreuter Straße: 30 Wohneinheiten möglicherweise "bezahlbar"
Somit könnten mindestens weitere 120 zusätzliche bezahlbare Wohnungen entstehen
Was heißt das für die höchst umstrittene Planung im Landschaftspark St. Leonhard?
Die geplanten Wohnungen im Landschaftspark sind nicht notwendig. Zumal sie aufgrund des hohen Bodenwertes und der erwartbaren hohen Baukosten nicht als "bezahlbarer Wohnraum" realisierbar sind. Dort kann überwiegend nur hochpreisiges Bauen erwartet werden. Es kann aber nicht Wunsch der Überlinger Bürgerinnen und Bürger sein, dass ein Naherholungsgebiet für exklusives Bauen zerstört wird. Für den Schweizer Investor, dem mit einem nichtöffentlichen geheimen Vorvertrag eine Fläche von etwa 3300qm im Tausch gegen das Deisendorfer "Löwen" Areal zugesagt wurde, wird sich eine andere Lösung finden lassen. Wenn man es nur will.