Im Anschluß an die Begehung des Landschaftspark St. Leonhard hatte die Bürgerinitiative zum Erhalt des Landschaftsparks zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Überlinger Parteien und Wählervereinigungen eingeladen. Über 200 Besucher verfolgten interessiert die Sachvorträge und die Diskussion.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion vlnr: Herr Hornstein (CDU), Herr Gospodarek (SPD), Herr Sorg (FDP), Frau Bernadette Siemensmeyer (LBU/Grüne), Frau Celia Jakob (FW/ÜfA). Moderiert abwechselnd von den Sprecherinnen der Bürgerinitiative, Elis Horn und Andrea Knorr.
Der Bankettsaal des Parkhotels war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt mit über 200 Besuchern.
Alle Stadträtinnen und Stadträte, bzw. die Kandidatinnen und Kandidaten, wurden von den Moderatorinnen gefragt, wie sie zum geforderten Erhalt des gerade 25 Jahre alt gewordenen Landschaftspark St. Leonhard stehen, ob sie einer Bebauung zustimmen oder nicht.
CDU Stadtrat Hornstein bekannte sich zur Bebauung zur Schaffung von "bezahlbarem Wohnraum", schränkte lediglich ein, dass für ihn eine Bebauung der Wiese unterhalb der Birkle Klinik nicht in Frage komme. (Anmerkung: Um die geht es aktuell auch gar nicht)
SPD Ortsvorsitzender Gospodarek kandidiert für den Gemeinderat. Auch er sieht die Bebauung zu Gunsten von mehr Wohnraum als vertretbar, würde sich allerdings auf das Gebiet der bestehenden Kleingärten und entlang der Rauensteinstraße beschränken. Grundsätzlich werde er sich aber über die Sache noch Gedanken machen.
FDP Kandidat Sorg kritisierte zunächst massiv, dass die Fraktionen, teilweise die Stadträte und Stadträtinnen, entsprechend Ihrem bisherigen Abstimmungsverhalten durch die Bürgerinitiative benannt wurden. (Anmerkung des Verfassers: Die Informationen darüber sind schon lange öffentlich). Er befürwortet die Planung zur Schaffung von Wohnungen.
Bernadette Siemensmeyer (LBU/Grüne) lehnt - wie mit einer Ausnahme ihre ganze Fraktion - jegliche Bebauung im Bereich des Landschaftsparks ab. Sie ist überzeugt, dass es auch andere Möglichkeiten für Wohnraum gibt, der dann auch wirklich für niedrigere Einkommensschichten bezahlbar ist.
Erfrischend offen und nachdenkenswert argumentierte die aus dem Publikum kurzfristig eingesprungene Kandidatin der FreienWähler/ÜfA, Celia Jakob, konsequent gegen jede Bebauung in diesem Bereich. Sie fragte, wie denn der Begriff "bezahlbar" definiert werden könne. Bei entsprechendem Einkommen seien auch Wohnungen im Millionenbereich bezahlbar. Die Bebauung der St. Leonhardswiese sieht sie als Sünde, für die spätere Generationen der heutigen kaum dankbar sein werden.
Martin Heßberger belegte für die Bürgerinitiative mit Schaubildern, dass die angeblich notwendige Anzahl von Wohnungen in Überlingen bereits größtenteils gebaut oder zumindest geplant sind. Er wies darauf hin, dass in dieser exponierten Lage im Landschaftspark kaum Wohnungen entstehen können, die allgemein unter den Begriff "bezahlbar" fallen. Er befürchtet, dass noch mehr "Rollladen" Siedlungen entstehen. Insbesondere dann, wenn Investoren beteiligt sind. Dazu und über die anschließende Diskussion berichten wir noch.
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AntwortenLöschen"Gratulation zu der sehr gelungenen Veranstaltung! Kompliment an die Moderatorinnen, die es schafften, auch schwierigen Fragern oder Antworten mit Charme zu begegnen. Wie kann einer der Stadträte auf eine simple Publikumsfrage nach einem Vorkaufrecht des Löwen in Deisendorf für die Stadt mit aggressivem Ton "Lügen" vorwerfen? Das ist sehr schlechtes Benehmen! Vielen Dank für Ihr bewundernswertes Engagement zur Rettung dieser wunderbaren Natur."